Tag 3: Budapest/HUN --> CastleBanff/ROM - 454km/9:30h

KM254433 - PoloPower erreicht Rumänien und Transsylvanien:

 

Nach Frühstück im Aussichtssalon an Bord und einer trotz chaotischen Verkehrsbedingungen recht zügigen Ausfahrt aus Budapest, machen wir Strecke um zeitig an der Party-Location anzukommen. Die Ungarn-Karten schreiben und verschicken wir aus Debreczin, dort reversorgen wir uns auch mit LBM für die anstehende Party mit Zeltübernachtung. Die Grenze nach Rumänien passieren wir entspannt. Danach sind wir wie in einer Zeitreise plötzlich in einer fremden aber sympathischen Welt - Frauen mit Kopftüchern, fremdländischen Gesichtszügen aber deutscher Sprache verkaufen am Wegesrand die Erzeugnisse Ihrer kleinen Gärten - Zwiebeln, Äpfel, Melonen und... Knoblauchketten. Genau die brauchen wir zu unserem und Winfrieds Schutz vor dem was in Transsylvanien auf uns zukommt. Auf den gutausgebauten und sauber geteerten Landstrassen begegnen und nun viele Pferdefuhrwerke, Kühe und Ochsen werden getrieben, Kinder radeln und unkoordiniert fahren die Älteren mit Ihren Golf 2 kreuz und quer über die Stassen - wohin es sie gerade treibt. Aus Sicht der Chefin höchst besorgniserregend.

 

Dieser Zustand verschlimmert sich noch, als der Navigator entscheidet, auf Grund des niedrigen Durchschnittstempos und der daraus vorgekoppelten sehr, sehr späten Ankunftszeit eine notwendige Abkürzung zu nehmen. Plötzlich wir die Strasse noch kurviger, dann endet der Asphalt und die Strasse besteht nur noch aus groben Schotter und Melonengroßen Schlaglöchern. Das ist nix für Tanja und Winfried. Mit gutenTipps muntere ich meine TeamKapitänin auf: Im Stehen fahren, bei Wellblech immer zwischen 70-90km/h bleiben... Leider wird von diesen Profitipps kein einziger umgesetzt und so dümpeln wir mit 10-20km/h über die Pässe und durch die Dörfer. Gelegentlich überholen uns Autos, Mopeds, Fahrräder, Pferdefuhrwerke, Fussgänger und sogar Kühe - die Partyankunft im Hellen scheint unmöglich. Nachdem Tanja jedes noch so kleine Stück Tarmac wie eine Erlösung feiert, erreichen wir die Party-Location an Castle Banff nur noch mit dem letzten Büchsenlicht.

 

Zumindest beim Zeltaufbau sind wir noch voll eingespielt, nach nicht einmal 10 Minuten ist alles fertig, Tanja hat Hunger, ich habe Durst. Nach dem ein oder anderen Willkommensschapps mit den SAC-Jungs stehe ich am Grill, Tanja kümmert sich um die Getränke. Gemeinsam bereiten wir den Tomate-Mozzarella-Salat vor und schlemmen was das Zeug hergibt. Das letzte warme Essen ist zwei Tage her. Die Party ist zwar schon im vollen Gange aber nun sind auch wir dabei.

 

Tanja stellt beim Essen fest, dass Bernhard vom Team "117 PaulLudwig" früher für und mit ihr im Offshore-Bereich gearbeitet hat. Die Welt ist ein Dorf...

 

Wir sprechen dem vom lokalen Bürgermeister in 2,5l PET-Flaschen zur Verfügung gestellten, selbstgebrannten Schnapps so stark zu, dass Lutz trotz seines Achillessehnenanrisses in Verbindung mit den IBU800 sogar in der Lage ist als einigermaßen gleichwertiger Tanzpartner für Tanja zur Verfügung zu stehen. Und so wird es eine lange und schöne Nacht im "Electric Castle" im Schatten der Ruinen von Castle Banff.- KM25488